Alfons Sabellek wurde am 14.Oktober 1919 in Allenstein in  Ostpreussen geboren. Schon als Kind hat ihn die Malerei fasziniert, doch die  damaligen Umstände zwangen ihn, sich bereits in jungen Jahren als Soldat für die  Luftwaffe zu verpflichten.

Den Krieg erlebte er als Bordfunker, bis er 1943 unter Feldmarschall Rommel in El Alamein (Afrika) in amerikanische  Kriegsgefangenschaft geriet. Aus heutiger Sicht hat ihm dieser Umstand  sicherlich das Leben gerettet und die Weichen für sein künstlerisches Leben  gestellt.

Als Kriegsgefangener (PoW) in Amerika erhielt er ein eigenes Atelier und beteiligte sich mit seinen Zeichnungen an Wettbewerben, bei denen er stets Erfolge verbuchen konnte.

Erst 1947, als der Krieg in Deutschland längst zu Ende war, kam  er, nach einer Phase der englischen Gefangenschaft, zurück auf deutschen Boden.

Operation X - 1989

1985 entschlossen sich Alfons und Helga Sabellek, ihre langjährige Heimatstadt Hamm zu verlassen und in die Nähe ihrer Kinder zu ziehen. Nach einer kurzen Zeit in Reinfeld/Holstein fanden sie ihren letzten Wohnsitz in Bad Oldesloe.

Schon gezeichnet von seiner schweren Krankheit, stellte Alfons Sabellek Impressionen seiner neuen Heimat in Reinfeld aus.

1989  nahm ihm der Kehlkopfkrebs seine Stimme. Noch im Krankenbett entstand sein Aqarell “Operation X”. Es sollte sein letztes Werk werden. Am Ostersonntag 1990 ist Alfons Sabellek gestorben.  Seine Frau Helga überlebte ihn nur um 9 Monate und starb im Januar 1991 viel zu  früh im Alter von 67 Jahren. Auf dem Reinfelder Friedhof fanden beide ihre  letzte Ruhestätte.

Geblieben sind, neben vielen Erinnerungen, eine Sammlung von Bildern aus dem Wirken eines vielseitigen Künstlers, die ich als jüngster Sohn auf diesem Wege einem breiteren Publikum vorstellen möchte.

Henner Sabellek, im Juli 2001

Atelier in USA - 1945

Zusammen mit Helga Peters, baute er sich seine neue Existenz in Hamm in Westfalen auf. Als freischaffender Künstler hatte er es in dieser Zeit nicht leicht. Für Kunst war in der Nachkriegszeit das Geld noch eher knapp.

Als Kolumnenschreiber für die Hammer Tageszeitung 'Westfälischer  Anzeiger und Kurier' verdiente er sich immer ein Zubrot mit der Serie 'Hammer  Originale', in der er sowohl sein schriftstellerisches Talent zeigen als auch  seine Fähigkeiten als Karikaturist unter Beweis stellen konnte. Ausserdem hat er den Heimatsport wöchentlich mit einer Karikatur aufs Korn genommen. Der  Journalist Frank Mattern hat später die Serie Hammer Originale zur Grundlage für sein Buch Helden und Maulhelden gemacht.

1948 trat Alfons Sabellek der Hammer Künstlervereinigung bei. Zusammen mit drei Kollegen gründete er in diesem Kreis die neue Künstlervereinigung “Der Ring”.
Im gleichen Jahr heiratete er seine Frau Helga.

1956 musste er dann seine Selbstständigkeit aufgeben, um seine mittlerweile fünfköpfige Familie ernähren zu können. Bei den britischen Streitkräften fand er eine zivile Anstellung als Schriftenmaler. Fortan war die Malerei für ihn nicht mehr Broterwerb, sondern mehr ein Hobby.

Viele seiner Bilder, in erster Linie Portraits, sind damals nach  England gegangen. Aber auch in Deutschland hat er noch einige Ausstellungen veranstaltet. Ein geschäftliches Interesse aber hat er mit seiner Kunst nicht mehr verbunden.

Viele Bilder, in erster Linie Bleistiftzeichnungen, entstanden auf der Insel Föhr (dem Geburtsort seines Schwiegervaters Cornelius Peters), die für  ihn im Laufe der Jahre fast zu einer zweiten Heimat wurde.